Die
Baumkronen des Regenwaldes verfügen über eine der höchsten
Artenvielfalten unserer Erde. Insekten, Amphibien, Reptilien, Vögel und
Säugetiere teilen sich diesen Lebensraum mit einer unglaublichen Zahl
an Pflanzen, die in ihrem Kampf um das Licht ständig in die Höhe
streben. Dennoch muss man schon sehr genau hinschauen, um auch mal
eines der Tiere zu entdecken. |
Langsam
wandert die Raupe des tropischen Spinners auf dem Grashalm in ihr
sicheres Versteck. Auch wenn die leuchtenden Farben, ihre auffällige
Form und die mit Gift getränkten Haare ihre Fressfeinde vor Übergriffen
zurückschrecken lassen, so ist es für sie doch die sicherere Strategie,
sich unter den Blättern von Büschen und Bäumen zu verstecken. |
Donnernd
ergießen sich die Wassermassen des Iguazú über die Klippen, die der
Fluss in Jahrmillionen stetig in den Boden des Regenwaldes gegraben
hat. Die Kräfte, die diese Landschaft geformt haben, wirken noch immer.
Jedes Jahr wandern die Fälle um etwa 3 mm flussaufwärts. In weiteren
Millionen Jahren wird an dieser Stelle nur noch ein breites Tal
verblieben sein, durch den der Iguaçu fließt. |
Der
hellrote Ara zählt mit seinem regenbogenfarbigen Gefieder wohl mit zu
den schillerndsten Bewohnern der Baumkronen des Süd- und
Mittelamerikanischen Regenwaldes. Diese geselligen Papageienvögel leben
meist in Gruppen von etwa 20 Tieren, die sie nur für die Dauer der
Brutaufzucht verlassen. Aras sind monogam und bleiben ein Leben lang
zusammen. |
Eingerahmt
von einer Vegetation in tausend Grüntönen und begleitet vom Raunen des
Regenwaldes windet sich still ein Flüsschen durch den Mulu National
Park im Norden Borneos. Doch mit dem Einsetzen des Monsuns wird aus dem
sanften Plätschern des Flüsschens das donnernde Brausen eines Stromes,
dessen brodelnde Wassermassen alles hinweg spülen, was sich ihnen in
den Weg stellt. |
Die
morgendliche Sonne scheint auf die Haut des Leguans, der mit dem ersten
Licht des Tages in die obersten Spitzen der Baumkronen geklettert ist,
um sich von der Kälte der Nacht aufzuwärmen. Mit steigender Temperatur
wird sich der archaisch aussehende Drache auf die Suche nach Nahrung
begeben: Blätter, Blüten und Früchte. |
Eine
scheinbar undurchdringlich grüne Wand wächst dort, wo vor kurzem ein
Baumriese gestürzt ist und eine Lichtung in den Regenwald geschlagen
hat. Gräser und Farne bedecken bereits den Boden und die Reste des
gefallenen Riesen. Die Triebe junger Bäume und Ranken wachsen in ihrem
Wettrennen um das meiste Licht dem Himmel entgegen und schon bald wird
die Lichtung wieder im Dickicht aufgegangen und von den aufstrebenden
Pflanzen vollständig bedeckt sein. |
Gegen
Morgen hat sich eine Gruppe Silberner Haubenlanguren aus dem tiefen
Dickicht an den Rand des Regenwaldes bewegt. Hier, wo die Vegetation
weniger dicht und die Bäume schmackhafte Blätter und Früchte tragen,
werden sie bis zum Mittag bleiben und fressen. Später wird die Hitze
der Sonne sie wieder tiefer in die kühlenden Schatten des Regenwaldes
treiben. |
Über
die gesamte Erdgeschichte gab es Farne in Regenwäldern. Aber besonders
die Art ihrer Fortpflanzung zeigt, wie sehr sie sich von anderen
höheren Pflanzen unterscheiden: Bei trockenem Wetter reißen die
Sporenkapsel an der Unterseite der Blätter auf und schleudern ihre
Sporen heraus. Aus diesen bildet sich ein Vorkeim, auf dem sich
männliche und weibliche Geschlechtsorgane ausbilden. Die Samenzellen
befruchten die Eizellen der weiblichen Geschlechtsorgane, woraus dann
der eigentliche Farn entsteht. |
Gerade
mal zwei Zentimeter misst das Erdbeer-Pfeilgift-Fröschchen. Anders als
bei anderen Froscharten betreuen Männchen und Weibchen gemeinsam ihre
Brut. Das Weibchen legt die Eier in das innere einer Bromelie, wo sie
das Männchen befruchtet und dafür sorgt, dass sie nicht austrocknen.
Nachdem der Nachwuchs das Larvenstadium erreicht hat, trägt das
Weibchen die Kaulquappen auf ihrem Rücken an ein geeignetes Gewässer,
in dem sie sich zu Ende entwickeln können. |
Im
Südwesten Ghanas liegt mit einer Fläche von 510 km² der Ankasa National
Park. Seine Flora und Fauna bietet ein einzigartiges Spektrum des
westafrikanischen Regenwaldes. Etwa 600 verschiedene
Schmetterlingsarten, aber auch Dschungelelefanten, können hier
beobachtet werden. Zu den wohl spektakulärsten Vertretern der Flora
gehört die Ankasa Bambus Kathedrale, eine etwa 20m hohe und etwa 1500
m² große natürliche Halle, deren Dach durch den dichten Bambusbewuchs
gebildet wird. |
Nur
wenige würden bei einem Regenwaldbewohner an einen Krebs denken. Aber
gerade in den küstennahen Regenwäldern ist die Rote Landkrabbe ein
häufig anzutreffender Einwohner. Den Tag verbringt sie im Schutz der
Erde, um sich nach Einbruch der Dunkelheit auf die Suche nach Nahrung
im Unterholz zu begeben. Lediglich das Weibchen kehrt für die Eiablage
ins Meer zurück. |
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