Der
Feuerfalter hat sich auf einer Ähre zwischen den hohen Gräsern
niedergelassen um neue Kraft für seinen Weiterflug zu sammeln. Hier am
Farewell Spit, einer 32 km langen Landzunge im äußersten Norden der
Südinsel, bläst ein permanenter und starker Nordwind aus der
Cookstraße. Die Dünen und Wiesen der Landzunge bieten dem Wind kaum
Widerstand und so tragen die Böen alles hinfort was sich nicht gegen
den Wind behaupten kann. Nach ausgiebiger Pause kann dann auch der
Feuerfalter diesen Kräften wieder trotzen. |
In
der Nacht hat der Wind kalte trockene Luftmassen an die Westküste der
Südinsel getrieben und endlich den tagelangen Regen zum Erliegen
gebracht. Der nun strahlend blaue Himmel und die glasklare Morgenluft
erlauben jetzt einen weiten Ausblick auf den Westland Tai Poutini
National Park. Wo gestern noch eine undurchdringliche Wand aus Nebel
und Regen stand, leuchtet nun in den ersten Sonnenstrahlen die
Gebirgskette des Neuseeländischen Alpenmassivs auf. |
Mit
einer Spannweite von über 3 Metern gehört der Königsalbatros zu den
größten Langstreckenfliegern dieser Erde. Manche Tiere legen in einem
Jahr bis zu 80.000 km zurück. Sie lieben es in starken Sturmwinden zu
segeln und sich durch die dynamischen Aufwinde in die Höhe tragen zu
lassen. Doch ihre riesigen Schwingen und der massige Körper, der es
ihnen erlaubt bei solchen Bedingungen zu fliegen, haben auch ihren
Nachteil. Fällt die Windgeschwindigkeit unter etwa 12km/h können die
majestätischen Vögel nicht mehr abheben und müssen an Land oder auf dem
Wasser verbleiben. |
Neuseeland
liegt auf der Grenze zwischen der Pazifischen und der Australischen
Platte. Die Kräfte die bei diesem Zusammentreffen Neuseeland formten
und auch noch heute formen, sind unter anderem im Hidden Valley, einer
geothermalen Zone in der Nähe von Taupo sichtbar. Hier treibt die Hitze
im Erdinneren Wasser in Form von Geysiren an die Oberfläche.
Mikrobakterien siedeln sich an den Abflüssen der Geysire und ernähren
sich von den mineralreichen Schwefelverbindungen des bis zu 60°C heißen
Wassers. Sie geben zusammen mit den Mineralien den Hängen ihre
auffällige Farbe. |
Rund
um die Küsten Neuseelands lebt der Gemeine Delfin. Auf einer
Schifffahrt vom Festland zu einer der vorgelagerten Inseln kann man
fast immer beobachten, wie diese Delfine flink auf der Bugwelle des
Bootes reiten und meterweite Sprünge über der Wasseroberfläche
vollführen. Ob es Neugierde, Verspieltheit oder einfach nur die Lust am
Leben ist, die die Delfine in die Nähe des Menschen führt, ist bis
heute unerforscht. |
Auf
der Südinsel Neuseelands liegen an der Koekohe Beach die Moeraki
Boulders, eine Ansammlung großer kugelförmiger Felsen. Der Ursprung
dieser Steine liegt etwa 60 Millionen Jahre zurück als tierische oder
pflanzliche Überreste auf den seichten Meeresboden absanken und sich
dann über Jahrmillionen Sedimente daran anlagerten. Risse die sich über
die Zeit durch den Wechsel der Gezeiten bildeten wurden erneut durch
Sedimente aufgefüllt und erzeugten so die markanten Linien in den
Steinkugeln. |
Der
Koru, ein noch teilweise eingerollter junger Farnwedel, ist das
National Symbol Neuseelands. Für die Māori, die ersten Einwohner
Neuseelands, hat der eingerollte Farnwedel eine tiefe spirituelle
Bedeutung. Man findet ihn allerorts in Schnitzereien, Malereien oder in
den Tätowierungen der Māoris wieder. Selbst die offizielle Flagge der
Neuseeländischen Māoris ziert ein stilisiertes Koru-Enblem. Er
seht als Symbol für die Quelle und den Fortgang allen Lebens. |
Gegen
Abend hat der starke Westwind einen weiteren Tiefausläufer über die
Küste vor Greymouth in das Landesinnere getrieben wo sich nun die
Wolken an den Neuseeländischen Alpen abregnen. Die durch den Sturm
aufgewühlte See und der Regen haben den Strand leergespült der
nun ruhig im Licht des Abends liegt. Doch am Horizont deutet das
Aufsteigen der Wolken das Herannahen einer weiteren Front und dem damit
verbundenen Regen an. |
Unermüdlich
fliegt das Seeschwalbenpaar über die Bucht vor der Otago Halbinsel um
für seinen scheinbar unersättlichen Nachwuchs Futter zu besorgen. Die
Vögel gleiten dabei mehrere Meter über der Meeresoberfläche dahin und
stürzen sich dann plötzlich in die See um kleine Fische und Garnelen zu
fangen, die sie ihrem hungrigen Jungen in den Schlund schieben. Doch
nun, gegen Ende Januar, ist der Jungvogel groß genug um sich sein
eigens Futter zu suchen. Die Eltern vergrößern die Pause zwischen den
Fütterungen zunehmend, bis der Hunger die junge Seeschwalbe selbst zur
Futtersuche antreibt. |
Für
die Maori ist Neuseeland Aotearoa was übersetzt so viel wie Land der
langen weißen Wolke bedeutet. Nach einer mündlich überlieferten Legende
der Maori soll die Tochter des Entdeckers Kupe etwas Weißes am Horizont
gesehen und „He ao! He ao!“ („Eine Wolke! Eine Wolke!“) ausgerufen
haben. Sie hatte damit die Great Barrier Island entdeckt, die in der
Sprache der Maori bis heute als Aotea (also weiße Wolke) bezeichnet
wird. Als die Maori bald darauf eine wesentlich größere Landmasse
hinter dieser Insel entdeckten, nannten sie sie Aotea Roa. |
Am
Victory Beach der Otago Halbinsel hat sich ein einzelnes
Seelöwenweibchen niedergelassen um sich von den Strapazen seiner
Nahrungssuche im Meer zu erholen. Fische, Krustentiere und Kalmare
stehen auf dem Speiseplan dieser Seelöwenart. Aber auch Seevögel wie
Pinguine werden nicht verschmäht, wenn sich eine Gelegenheit bietet.
Wegen ihrer beachtlichen Größe von bis zu 3 Metern brauchen diese
Meeressäuger außer dem Schwertwal und dem Weißen Hai keine natürlichen
Feinde im Meer zu fürchten. |
Auf
der Südinsel Neuseelands liegt der etwa 12km lange Franz-Josef-
Gletscher dessen Fuß auf eine Meereshohe von 400m herab reicht und
dessen Eismassen sich mit einer Geschwindigkeit von bis zu 70cm pro Tag
talwärts bewegen. Der Grund für diese, für einen Gletscher
außergewöhnlich hohen Geschwindigkeit, liegt in den extrem hohen
Niederschlägen von bis zu 6.500 mm pro Jahr die für einen steten
Nachschub an Schnee und Eis auf dem 20 km² großen Schneefeld oberhalb
des Gletschers sorgen. Doch auch dieser Gletscher schrumpft unter den
Folgen der globalen Erwärmung und wird voraussichtlich bis zur
Jahrhundertwende 5km seiner Länge verloren haben. |
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